Rum wurde erstmals um das Jahr 1630 destilliert. Er trug damals noch den Namen Jaifa, nach der karibischen Inselwelt, und ist qualitativ mit heutigem Rum nicht zu vergleichen. Hatten die Seefahrer zuviel von dem hochprozentigen Getränk genossen, das sie auch Devils Kill nannten, kam es oft zu heftigen Krawallen, die spanisch Rumbullion heißen. Entweder kam der Rum auf diese Art zu seinem heutigen Namen oder er leitet sich vom lateinischen Wort für Zucker saccharum ab.
Rum wird entweder aus direkt gepresstem Zuckerrohrsaft oder aus der Melasse, einem flüssigen Nebenprodukt der Rohrzuckererzeugung, durch Gärung und anschließendes Brennen gewonnen. Damit ist die Rumproduktion stark mit der Rohrzuckerherstellung verbunden und in den entprechenden Gebieten vertreten. Rum aus reinem Zuckerrohrsaft ist eher selten und wird mit dem Beinamen agricole versehen. Wesentlich häufiger wird Rum aus Melasse hergestellt und erhält den Beinamen industriale. Das Destillat, eine klare Flüssigkeit, wird normalerweise in Eiche- und in anderen Fässern gelagert. Die Rumsorten aus den verschiedenen Herkunftsgebieten unterscheiden sich durch die zur Gärung verwendete Hefeart, die Gärungsdauer, die Brennanlage und die Art der Lagerung in Fässern. Gerade in Bezug auf die Fässer gibt es große Unterschiede in der Holzqualität, die sich geschmacklich im fertigen Rum niederschlagen.
Während es Rumproduzenten in Australien, Indien und Europa gibt, stammt der Großteil der Rumproduktion aus den Karibischen Meeren und der Region entlang des Demerara Flusses in Südamerika. Rum wird auf verschiedene Weisen produziert und entsprechend verwendet: Heller Rum wird im Allgemeinen in Mischgetränken und Longdrinks genossen, goldener und dunkler Rum dagegen dient als Zutat beim Kochen und Mixen von Cocktails. Einige der wichtigsten Marken sind: Bacardi, Kapitän Morgan, Appleton, Havana, Bundaberg, Myers, Malibu Rum, Cruzan, Pussers, Flor de Caña und Ron Abuelo.
Die bekanntesten Cocktails mit Rum sind der Cuba Libre, der Mojito, die Pina Colada und der Daiquiri. Für Hartgesottene seien hier noch der Mai Tai und der Zombie erwähnt, die man wegen des hohen Alkoholgehalts nur in Maßen und mit viel Genuss zu sich nehmen sollte.